Bewegung - Atmung - Stille

Hatha Yoga - Pranayama - Meditation

Philosophie des Yoga

Ist Yoga nur eine etwas langsamere Gymnastik oder eine athletische Vorbereitung auf Akrobatik?

Hinter Yoga steht eine mehr als 2000-jährige Lehre aus Indien, die uns heute noch Übungen anbietet, die vor allem auf eine Beruhigung der Emotionen und auf ein Innehalten hinzielen. Yoga hat in dem Sinne viel mit der "Klarheit des Geistes" zu tun.

Die vielen Körperübungen, Asanas genannt, kamen später dazu. Sie dienen dazu, einerseits den Körper gesund und fit zu halten und andererseits auch mit diesen körperlichen Übungen den Geist zu schulen, Konzentration und Willenskraft zu stärken. Dabei ist die Arbeit mit der Atmung ein zentraler Faktor, der vor allem Wirkungen auf Geist und Seele hat. Ein Grundlagen-Text zur Yoga-Philosophie sind die Yoga-Sutras von Patanjali, in welchen unter anderem die ethische Basis in 10 Richtlinien für das eigene Handeln und Bewegen in der Gesellschaft (Yama und Niyama) dargelegt sind. Yoga hat zum Ziel:  Menschen zu Überlegungen und zum Überprüfen der Gedanken und Handlungen einladen.


Yoga im Himalaya

Die Einsamkeit und Erhabenheit der Bergwelt lädt den Menschen ein, sich aus der Welt zurückzuziehen, sich auf sich selbst zu besinnen, auf seine Grösse oder Kleinheit, auf seinen Lebenssinn. Yogis haben die Abgeschiedenheit der Himalayahöhen seit je genutzt, um sich besser und unabgelenkter auf ihre verschiedenen (für Aussenstehende absonderlichen) Übungen und Meditationssitzungen zu konzentrieren. Wenn Yoga im Himalaya geübt wird, ist der Yoga geprägt von dem Klima, von der starken Kraft der Berge. Yogis benötigen hier stärkende, wärmende und anregende Übungen; um zu überleben, braucht es Stärke, Willenskraft, Vertrauen und vor allem mentale Disziplin, die durch die Konzentrationsübungen gefördert wird. Gewisse Übungen, die im Himalaya gelehrt werden, sind im Tiefland oder in den Tropen nicht notwendig.


Europäischer Yoga

Existiert in Europa heute ein europäischer Yoga mit Prägungen aus unserem Kulturkreis? Oder üben wir alle einen modernisierten hinduistischen Yoga oder gar einen amerikanischen Yoga?

Die Modeströmungen im Yoga sind vielfältig, der Boom riesig und Yoga ist häufig ein finanziell einträgliches Geschäft geworden. Viele YogalehrerInnen, vor allem aus Amerika und Indien, versehen Ihren Yoga mit Copyright und Lizenzverträgen - obwohl Yoga doch eigentlich allen zugänglich sein sollte, ein Weltkulturerbe für alle. Schadet das der Essenz des Yoga? Was könnte der Beitrag an einen europäischen Yoga aus Europa sein? Welche Rolle spielen Philosophie und verschiedene Wissenschaften dabei? Wie stehen wir zum Hinduismus und zu Ritualen, die wir nicht verstehen?


Guter Yoga!

Was macht eine gute Yogastunde aus? Wie fühlen sich Übende danach? Viele sprechen von Wachheit, sich entspannt und frei fühlen, wie neu geboren. Eine gute Yogalektion kann zu stärkerer Übereinstimmung mit sich selbst führen, zum Erleben von Einheit und Aufgehobensein. Auch das Ablegen von Angst und dadurch Vertrauen ins Leben fassen, zu sich selbst, gehört dazu.  Das Interesse am Leben, an inneren und äusseren Vorgängen nimmt zu, ein verständnisvolles Annehmen des Beobachteten wäre eine optimale Auswirkung einer Yogastunde.


Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.
Patanjali 1.2